Fahrrad-Wiki
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[[Image:Kettenblatt.jpg|thumb|Kettenblatt]]
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[[Bild:Kettenblatt.jpg|thumb|[[Kettenblatt]]]]
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Der '''Lochkreis''' ist ein gedachter Kreis der durch das Zentrum der Befestigungslöcher des [[Kettenblatt]]s verläuft.
Ein '''Kettenblatt''' ist das vordere [[Zahnrad]] eines Fahrradantriebes. Die Anzahl der Kettenblätter hängt vom Typ der Schaltung und vom Einsatzgebiet des Fahrrades ab. Neben Fahrrädern mit fester Übersetzung ([[Eingangrad]]) haben solche mit [[Nabenschaltung]] ''ein'' Kettenblatt. Bei Fahrrädern mit [[Kettenschaltung]] gibt es meistens zwei oder drei Kettenblätter. Zwischen den Kettenblättern wird die Kette mittels eines [[Umwerfer|Umwerfers]] geschaltet.
 
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Moderne [[Tretkurbel]]n haben vier oder fünf Befestigungsarme für Kettenblätter, die daher zur Montage über entsprechend viele Befestigungslöcher verfügen müssen.
   
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==Lochmaße==
== Größe des Kettenblatts – Übersetzung – Ablauflänge ==
 
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Die Größe (Anzahl der Zähne) des Kettenblatts bestimmt, zusammen mit der Größe des jeweiligen [[Ritzel]]s, die [[Übersetzung (Technik)|Übersetzung]]. Bei [[Rennrad|Rennrädern]] werden gewöhnlich Kettenblätter mit 53 und 39 Zähnen verbaut. Bei [[Mountainbike]]s und Trekkingrädern sind die Zähnezahlen 22, 32 und 44 oder 26, 36 und 48 gängige Kombinationen.
 
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|- valign="center"
 
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|[[Bild:Lochkreis.svg|left]]
Zur Bestimmung des „Raumgewinns“, der Strecke, die man mit einer Kurbelumdrehung zurücklegt, ist im [[Radsport]] wie im Alltagsgebrauch des [[Fahrrad]]es die Kenntnis der Größe des Kettenblatts und des [[Ritzel]]s nicht ausreichend. Vielmehr muss zur Bestimmung der sogenannten ''Ablauflänge'' oder ''[[Entfaltung (Technik)|Entfaltung]]'' bei einer Kurbelumdrehung die Größe des Hinterrades und damit der ''Umfang'' dieses Rades berücksichtigt werden.
 
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||
 
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;Begriffe:
Die ''Ablauflänge L'' bestimmt sich dann aus allen drei Größen als
 
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*Lochkreisdurchmesser = Durchmesser (in mm) des Kreises, der durch die Kettenblattbefestigungslöcher gebildet wird
 
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*Lochabstand = Abstand (in mm) zwischen benachbarten Kettenblattbefestigungslöchern (Mitte-Mitte)
:<math>L=\frac{Z_K}{Z_R} \cdot U</math> <br><br> (worin Z<sub>K</sub> die Zähnezahl des Kettenblatts; Z<sub>R</sub> die Zähnezahl des Ritzels; U der Umfang des Hinterrades)
 
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|}
 
Der Quotient <math>\frac{Z_K}{Z_R}</math> wird dabei als „Übersetzung“ bezeichnet.
 
 
== Technische Ausführung ==
 
Neben der Anzahl der Zähne ist dabei der [[Lochkreis]] ein wichtiges Merkmal. Der Lochkreisdurchmesser ist der Durchmesser, auf dem die Bohrungen liegen, mit dem das Kettenblatt auf die Kurbel geschraubt wird.
 
   
 
===Lochmaße der 5-Arm-Kurbeln===
 
===Lochmaße der 5-Arm-Kurbeln===
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{| {{prettytable}}
 
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! Kurbeltyp !! Lochkreisdurchmesser !! Lochabstand !! kleinstes Blatt !! größtes Blatt
 
! Kurbeltyp !! Lochkreisdurchmesser !! Lochabstand !! kleinstes Blatt !! größtes Blatt
 
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| Campagnolo (vor 1963) || 151 mm || 88,8 mm || 44 Zähne || ?
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| [[Campagnolo]] (vor 1963) || 151 mm || 88,8 mm || 44 Zähne || 58 Zähne
 
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| Campagnolo/Stronglight || 144 mm || 84,6 mm || 41 Zähne || ?
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| Campagnolo/[[Stronglight]] || 144 mm || 84,6 mm || 41 Zähne || ?
 
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| Campagnolo (aktuell) || 135 mm || 79,4 mm || 39 Zähne || 61 Zähne
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| Campagnolo (aktuell) || 135 mm || 79,4 mm || 39 Zähne || 53 Zähne
 
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| Rennrad-'Standard' || 130 mm || 76,4 mm || 38 Zähne || 61 Zähne
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| [[Rennrad]]-'Standard' || 130 mm || 76,4 mm || 38 Zähne || 61 Zähne
 
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| Stronglight 93 || 122 mm || 71,7 mm || 38 Zähne || ?
 
| Stronglight 93 || 122 mm || 71,7 mm || 38 Zähne || ?
 
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| Ofmega, SR || 118 mm || 69,4 mm || 36 Zähne || ?
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| [[Ofmega, SR]] || 118 mm || 69,4 mm || 36 Zähne || ?
 
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| Campagnolo (alt) || 116 mm || 68,2 mm || 35 Zähne || 57 Zähne
 
| Campagnolo (alt) || 116 mm || 68,2 mm || 35 Zähne || 57 Zähne
 
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| MTB Standard || 110 mm || 64,7 mm || 33 Zähne || 61 Zähne
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| [[MTB]] Standard || 110 mm || 64,7 mm || 33 Zähne || 61 Zähne
 
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| Kompakt dreifach || 94 mm || 55,3 mm || 29 Zähne || 50 Zähne
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| Suntour XC Pro '92 3-fach || 110 mm || 64,7 mm || ? || ?
 
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| Shimano Dura-Ace (3-fach, inneres Blatt) || 92 mm || 53,3 mm || 30 Zähne || ?
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| [[Kompakt]] dreifach || 94 mm || 55,3 mm || 29 Zähne || 50 Zähne
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| [[Shimano]] [[Dura-Ace]] (3-fach, inneres Blatt) || 92 mm || 53,3 mm || 30 Zähne || ?
 
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| Stronglight 99, Sugino || 86 mm || 50,6 mm || 28 Zähne || ?
 
| Stronglight 99, Sugino || 86 mm || 50,6 mm || 28 Zähne || ?
 
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| MTB kleines Blatt, zusammen mit 110/130/135 mm || 74 mm || 43,5 mm || 24 Zähne || 54 Zähne
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| MTB kleines Blatt, zusammen mit 110/130/135 mm || 74 mm || 43,5 mm || 24 Zähne || 56 Zähne
 
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| Microdrive Shimano || 58 mm || 34,1 mm || 20 Zähne || 30 Zähne
 
| Microdrive Shimano || 58 mm || 34,1 mm || 20 Zähne || 30 Zähne
 
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| Microdrive Suntour || 56 mm || 32,9 mm || 20 Zähne || ?
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| Microdrive [[Suntour]] || 56 mm || 32,9 mm || 20 Zähne || ?
 
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====Tipp:====
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Man kann den Lochkreis bei 5-Arm Kurbeln nicht direkt messen da sich die Befestigungslöcher nie genau gegenüberliegen. Es gibt jedoch eine sichere Methode den Lochkreisdurchmesser zu ermitteln:
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Dazu misst man den Lochabstand und multipliziert ihn mit dem '''konstanten''' Wert von '''1,7''' und rundet ggf. auf.
   
 
Die so genannten [[Kompaktkurbel]]n sind kleiner und ermöglichen damit kleinere Kettenblätter als mit dem verbreiteten Lochkreis-Standard von 130 mm möglich sind. Im Rennradbereich verfügen Kompaktkurbeln über Befestigungsmöglichkeiten für 2 Kettenblätter, meist mit einem Lochkreis von 110 mm. Kompaktkurbeln für Mountainbikes mit drei Kettenblättern haben meist Lochkreise von 94 und 58 oder von 104 und 64 mm (früher 110 und 74 mm), üblicherweise mit Kettenblättern mit 22, 32 und 42 Zähnen (statt wie sonst 28, 38 und 48 oder 24, 36 und 46 Zähne).
 
Die so genannten [[Kompaktkurbel]]n sind kleiner und ermöglichen damit kleinere Kettenblätter als mit dem verbreiteten Lochkreis-Standard von 130 mm möglich sind. Im Rennradbereich verfügen Kompaktkurbeln über Befestigungsmöglichkeiten für 2 Kettenblätter, meist mit einem Lochkreis von 110 mm. Kompaktkurbeln für Mountainbikes mit drei Kettenblättern haben meist Lochkreise von 94 und 58 oder von 104 und 64 mm (früher 110 und 74 mm), üblicherweise mit Kettenblättern mit 22, 32 und 42 Zähnen (statt wie sonst 28, 38 und 48 oder 24, 36 und 46 Zähne).
   
 
===Lochmaße der 4-Arm-Kurbeln===
 
===Lochmaße der 4-Arm-Kurbeln===
{| class="prettytable"
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{| {{prettytable}}
 
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! Kurbeltyp !! Lochkreis-Durchmesser !! Lochkreis-Durchmesser !! Lochkreis-Durchmesser !! kleinstes Blatt !! größtes Blatt
 
! Kurbeltyp !! Lochkreis-Durchmesser !! Lochkreis-Durchmesser !! Lochkreis-Durchmesser !! kleinstes Blatt !! größtes Blatt
 
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! !! außen !! Mitte !! innen !! !!
| CompactDrives fast aller Hersteller || 104 mm || || 64 mm || 22 Zähne || 44 Zähne
 
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| CompactDrive-Kurbeln fast aller Hersteller || 104 mm || 104 mm || 64 mm || 20 oder 22 Zähne || 44 Zähne
 
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| Shimano XTR bis 2006 || 145 mm || 102 mm || 64 mm || 22 Zähne || 44 Zähne
+
| Shimano [[XTR]]-Kurbel (bis 2006) || 145 mm || 102 mm || 64 mm || 20 oder 22 Zähne || 44 Zähne
 
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Seit 2004 existiert für den Lochkreisdurchmesser von 64 mm der Compact Drives ein 20-zähniges Kettenblatt. Zusammen mit dem größten Ritzel der Kassette am Hinterrad ergibt sich so eine Berg-Übersetzung für steile Anstiege im wenig wegsamen Gelände, wie es mit Mountainbikes gefahren wird.
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Original sind die Kurbeln 22-32-44 bestückt. Seit 2004 existiert für den Lochkreisdurchmesser von 64 mm der Compact Drives ein 20-zähniges Kettenblatt, das anstelle des 22-zähnigen montiert werden kann. Zusammen mit dem größten Ritzel der Kassette am Hinterrad ergibt sich so eine Berg-Übersetzung für steile Anstiege im wenig wegsamen Gelände, wie es mit Mountainbikes befahren wird.
   
 
==Weblinks==
=== Befestigung und Material ===
 
  +
{{Wikipediaartikel|Lochkreis}}
Kettenblätter sind entweder fest mit dem [[Innenlager]] (Tretlager) verbunden oder mit der Kurbel verschraubt. In diesem Fall kommt es auf den passenden Lochkreis (vgl. oben) an. Kettenblätter werden aus [[Stahl]], [[Duraluminium]] oder [[Titan (Element)|Titan]] (sehr selten) hergestellt. Oft weisen sie auch '''Steighilfen''' auf. Sie sollen es der Kette beim Schalten erleichtern zwischen den Kettenblättern zu wechseln.
 
  +
{{wpedalia|Lochkreis}}
   
  +
{{clear}}
== Bestimmung der Größe (Zähnezahl) der Kettenblätter ==
 
  +
{{Quelle Wikipedia|Kettenblatt|05. November 2008|3=http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kettenblatt&oldid=52652324}}
Die Wahl der Zähnezahl der beiden (drei) Kettenblätter im Verhältnis zu einander und zu den zur Verfügung stehenden Ritzeln (man spricht vom „Ritzelpaket“ oder „Kassette“) ist sehr komplex. Da sich das Übersetzungsspektrum beider Kettenblätter überschneidet, muss eine Lösung gefunden werden, bei der möglichst wenige der „gangbaren“ (vgl. unten) Übersetzungen doppelt vorkommen. Als „gangbar“ gelten Übersetzungen, bei denen der Kettenschräglauf nicht zu groß ist&nbsp;– bei den heute üblichen 9- bzw. 10-fach-Kassetten sollten aus diesem Grunde die beiden größten Ritzel nicht mit dem großen Kettenblatt, die beiden kleinsten Ritzel nicht mit dem kleinen Kettenblatt kombiniert werden.
 
 
[[Kategorie:Fahrradtechnik]]
 
Noch bis in die 60er Jahre wurde aus diesem Grund der sog. „Stufenkranz“ verwendet. Bei dieser Variante „griffen“ die Übersetzungen des kleinen Kettenblatts in die Lücken, die durch die 2-Zähne-Abstufung des Ritzelpakets bei Verwendung des großen Kettenblatts entstanden.
 
 
Heute dagegen werden Ritzelpakete verwendet, bei denen die Ritzelabstufung jeweils eine Differenz von einem Zahn aufweist und sich das Übersetzungsspektrum des kleinen Kettenblatts bei Vernachlässigung der nicht ''gangbaren'' Übersetzungen mit einem kleinen Überschneidungsbereich an das des großen Blatts anschließt. Aus diesem Grunde wird im [[Radsport|Straßenradsport]] heute fast ausschließlich die Kettenblatt-Kombination 53/39 verwendet. Mit einer Ritzel-Kassette, die bspw. die Ritzel 11-12-13-14-15-16-17-18-19-21 hat, schließt sich so an die letzte ''gangbare'' Übersetzung 53/18 mit einem Übersetzungs-Quotienten von 2,94 die Übersetzung 39/14 mit einem Quotienten von 2,79 an&nbsp;– im Überschneidungsbereich sind die Übersetzungen 53/19 und 39/14 mit 2,789 bzw. 2,786 sowie 53/18 und 39/13 mit 2,94 bzw. 3,00 nahezu identisch. Der verbleibende Überschneidungsbereich ist durchaus gewollt, weil sich dadurch der doppelte Schaltvorgang (Kettenblatt- ''und'' Ritzelwechsel) in bestimmten Rennsituationen vermeiden lässt.
 
 
== Geläufige Übersetzungen im Radrennsport ==
 
Folgende Übersetzungen sind im Radrennsport&nbsp;− hier ist zunächst vom männlichen Erwachsenenbereich die Rede&nbsp;− geläufig:
 
* '''Straße, Spitzenamateure und Profis: '''53/13 im Flachen; 53/18 bis 53/15 an moderaten Steigungen; Berge: an kurzen Anstiegen wird häufig eine größere Übersetzung (bis 20% größer) gefahren als an langen Bergen, daher sind einigermaßen verbindliche Angaben nur für lange Steigungen (Pässe u. dergl.) zu machen. Die Übersetzung hängt hier von Krafteinsatz (daraus folgend [[Trittfrequenz]]) und Geschwindigkeit ab. Bei einer Alleinfahrt an einer 8%igen Steigung muss ein Fahrer, der hier im Hochleistungsbereich fährt (angenommen 6,2 Watt/kg; 430 Watt) und dabei gut 21&nbsp;km/h erzielt, zum Erreichen seiner (angenommenen) optimalen Trittfrequenz von 75 U/min eine Übersetzung von 39/17 fahren. Das Beispiel zeigt, dass in diesem Bereich keine schematischen Übersetzungsempfehlungen existieren können. Bei Bergabfahrten und schnellen Verfolgungen/[[Ausreißversuch]]en kommt dann auch der „12er (53/12)“ und „11er (53/11)“ zum Einsatz.
 
* '''Bahn, Spitzenamateure und Profis:''' 52/16, 53/16, und 52/15 bei [[Bahnradsport|Ausdauerwettbewerben]], bis 54/14 bzw. 60/14 bei Wettbewerben hinter Motoren (Derny bzw. Steher), 48/14 bis 50/14 bei Sprintern.
 
In den Jugendklassen gelten Übersetzungsbeschränkungen, die meist voll ausgeschöpft werden.
 
 
Die Übersetzungen im Frauenbereich liegen meist zwischen denen der Profis und der Junioren.
 
 
== Der Mythos vom ''„großen Blatt“'' im Radrennsport ==
 
Um die Verwendung des großen Kettenblatts im Radsport ranken sich sowohl Theorien als auch Legenden. So beschreibt [[Hans Blickensdörfer]] in seinem Klassiker ''Tour der Leiden'' ausführlichst den Moment, in dem ein berühmter Radrennfahrer am Berg vom kleinen auf das große Kettenblatt schaltet und diese Übersetzung erst einmal „drücken“ muss.
 
 
Tatsächlich gibt es ernstzunehmende ''physikalische Gründe'':
 
*Wegen des höheren [[Trägheitsmoment]]s der Kette (höhere Bahngeschwindigkeit bei gleicher Trittfrequenz) und damit besseren Gleichlaufs werden bei '''Ausdauerdisziplinen''' (Straße, [[Bahnradsport#Ausdauerdisziplinen|Bahn ab 4000 m]]) eher große Kettenblätter eingesetzt.
 
*Bei [[Bahnradsport#Sprint (auch „Fliegerrennen“)|Sprintwettkämpfen]] dagegen verwendet man möglichst kleine Kettenblätter.
 
 
Alles weitere, was in Radsportlerkreisen über das große Kettenblatt diskutiert wird, ist jedoch entweder auf den Mythos oder auf bestimmte, gängige Schaltpraxis (z.B. Vermeidung des doppelten Schaltvorgangs, vgl. oben) zurückzuführen. Ausdrücke wie „Kette rechts!“ (das große Kettenblatt ist rechts), „das große Blatt drinstehen lassen“ usw. und die Tatsache, dass viele Sprinter die in das Kettenblatt eingestanzte Zähnezahl herauszufeilen pflegten, geben Zeugnis, dass hier psychologische Faktoren eine gewichtige Rolle spielen.
 
 
==Die Übersetzung beim Mountainbiken, das ''„kleine“'' ==
 
Fahrradfahren hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Breitensport mit vielen unterschiedlichen Facetten entwickelt. Mountainbiken - neben dem Straßenfahren eine der Hauptrichtungen - stellt an die Übersetzung eigene Ansprüche. Das Hauptaugenmerk der Mounatinbiker richtet sich nicht auf das große Kettenblatt, sondern auf das kleine, um damit punktuelle Steilanstiege (Rampen) oder kraftzehrende, langgezogene Steigungen zumeistern oder Tragepassagen doch fahren zu können.
 
 
Eine gute Bergübersetzung benötigen Bergtourenfahrer (Alpen-Crosser), die oft auf wochenlangen Extremtouren im anspruchsvollen Berggelände unterwegs sind, oder Spielarten des Mountainbikens wie Freeride, Dirt und Uphill-Rennen. Auch beim Downhill an Bergen ohne Lift müssen die besonders schweren Downhillbikes mit einer guten Bergübersetzung nach oben gefahren werden. Frauen, die im Mountainbikesport zunehmend mehr werden, können körperliche Defizite durch Erhöhung der größten Zahnzahl im Ritzelpaket (z.B. 34 statt 32) oder Verringerung der Zahnzahl beim kleinsten Kettenblatt (z.B. 20 statt 22) ausgleichen.
 
 
 
==Siehe auch==
 
 
[[Gangschaltung]], [[Kettenschaltung]], [[Kettenblattgarnitur]].
 
 
==Weblinks==
 
*[http://www.fahrradmonteur.de/kettenschaltung-einstellen.php Kettenschaltung einstellen]
 
[[Kategorie:Gangschaltung]]
 
[[Kategorie:Zahnrad]]
 
[[Kategorie:Radsport]]
 

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2018, 20:27 Uhr

Kettenblatt

Kettenblatt

Der Lochkreis ist ein gedachter Kreis der durch das Zentrum der Befestigungslöcher des Kettenblatts verläuft. Moderne Tretkurbeln haben vier oder fünf Befestigungsarme für Kettenblätter, die daher zur Montage über entsprechend viele Befestigungslöcher verfügen müssen.

Lochmaße[]

Lochkreis
Begriffe
  • Lochkreisdurchmesser = Durchmesser (in mm) des Kreises, der durch die Kettenblattbefestigungslöcher gebildet wird
  • Lochabstand = Abstand (in mm) zwischen benachbarten Kettenblattbefestigungslöchern (Mitte-Mitte)

Lochmaße der 5-Arm-Kurbeln[]

Kurbeltyp Lochkreisdurchmesser Lochabstand kleinstes Blatt größtes Blatt
Campagnolo (vor 1963) 151 mm 88,8 mm 44 Zähne 58 Zähne
Campagnolo/Stronglight 144 mm 84,6 mm 41 Zähne ?
Campagnolo (aktuell) 135 mm 79,4 mm 39 Zähne 53 Zähne
Rennrad-'Standard' 130 mm 76,4 mm 38 Zähne 61 Zähne
Stronglight 93 122 mm 71,7 mm 38 Zähne ?
Ofmega, SR 118 mm 69,4 mm 36 Zähne ?
Campagnolo (alt) 116 mm 68,2 mm 35 Zähne 57 Zähne
MTB Standard 110 mm 64,7 mm 33 Zähne 61 Zähne
Suntour XC Pro '92 3-fach 110 mm 64,7 mm ? ?
Kompakt dreifach 94 mm 55,3 mm 29 Zähne 50 Zähne
Shimano Dura-Ace (3-fach, inneres Blatt) 92 mm 53,3 mm 30 Zähne ?
Stronglight 99, Sugino 86 mm 50,6 mm 28 Zähne ?
MTB kleines Blatt, zusammen mit 110/130/135 mm 74 mm 43,5 mm 24 Zähne 56 Zähne
Microdrive Shimano 58 mm 34,1 mm 20 Zähne 30 Zähne
Microdrive Suntour 56 mm 32,9 mm 20 Zähne ?

Tipp:[]

Man kann den Lochkreis bei 5-Arm Kurbeln nicht direkt messen da sich die Befestigungslöcher nie genau gegenüberliegen. Es gibt jedoch eine sichere Methode den Lochkreisdurchmesser zu ermitteln: Dazu misst man den Lochabstand und multipliziert ihn mit dem konstanten Wert von 1,7 und rundet ggf. auf.

Die so genannten Kompaktkurbeln sind kleiner und ermöglichen damit kleinere Kettenblätter als mit dem verbreiteten Lochkreis-Standard von 130 mm möglich sind. Im Rennradbereich verfügen Kompaktkurbeln über Befestigungsmöglichkeiten für 2 Kettenblätter, meist mit einem Lochkreis von 110 mm. Kompaktkurbeln für Mountainbikes mit drei Kettenblättern haben meist Lochkreise von 94 und 58 oder von 104 und 64 mm (früher 110 und 74 mm), üblicherweise mit Kettenblättern mit 22, 32 und 42 Zähnen (statt wie sonst 28, 38 und 48 oder 24, 36 und 46 Zähne).

Lochmaße der 4-Arm-Kurbeln[]

Kurbeltyp Lochkreis-Durchmesser Lochkreis-Durchmesser Lochkreis-Durchmesser kleinstes Blatt größtes Blatt
außen Mitte innen
CompactDrive-Kurbeln fast aller Hersteller 104 mm 104 mm 64 mm 20 oder 22 Zähne 44 Zähne
Shimano XTR-Kurbel (bis 2006) 145 mm 102 mm 64 mm 20 oder 22 Zähne 44 Zähne

Original sind die Kurbeln 22-32-44 bestückt. Seit 2004 existiert für den Lochkreisdurchmesser von 64 mm der Compact Drives ein 20-zähniges Kettenblatt, das anstelle des 22-zähnigen montiert werden kann. Zusammen mit dem größten Ritzel der Kassette am Hinterrad ergibt sich so eine Berg-Übersetzung für steile Anstiege im wenig wegsamen Gelände, wie es mit Mountainbikes befahren wird.

Weblinks[]

Wikipediaartikel:
„Lochkreis“
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Kettenblatt“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 05. November 2008 (Permanentlink) und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC-by-sa 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.